Was ist eine Fahrradfreundliche Schule?

In einer Fahrradfreundlichen Schule gehört das Rad wie selbstverständlich zum Alltag dazu, und das nicht nur als Transportmittel zum Schulgelände, sondern auch als Bestandteil des Schullebens:
Wer mit dem Fahrrad zur Schule fährt, erhält von der Schule bestmögliche Unterstützung bei der Routenplanung sowie echten Service vor Ort in Form von guten Abstellmöglichkeiten und Reparaturhilfen. Gemeinsame Aktionen mit dem Rad, die Teilnahme an Fahrrad-Kampagnen und die Einbeziehung des Themas „Fahrrad“ in den Unterricht motivieren dazu, sich immer wieder mit dem Fahrrad als umweltfreundliches Verkehrsmittel auseinanderzusetzen.
So wird ein Schulklima geschaffen, das es Lehrenden, Lernenden und Eltern so einfach wie möglich macht, sich für das Fahrrad als Verkehrsmittel erster Wahl zu entscheiden.

Weshalb sollten Sie Fahrradfreundliche Schule werden?

An den meisten der rund 900 Schulen in Schleswig-Holstein lässt sich dasselbe Phänomen beobachten: Schülerinnen und Schüler kommen immer seltener eigenständig zur Schule. Stattdessen werden sie von ihren Eltern mit dem Auto zur Schule gebracht. Die Verkehrsstrukturen im Umfeld der Schulen sind für die kurzzeitige aber sehr intensive Nutzung durch  PKWs nicht ausgelegt. So entstehen häufig problematische und gefährliche Situationen für diejenigen, die zu Fuß, mit dem Roller oder dem Fahrrad zur Schule kommen.
Als Alternative zum sogenannten Elterntaxi bietet sich für kurze und mittellange Strecken bis 5 Kilometer besonders das Fahrrad an, das neben der Reduzierung des Autoverkehrs vor der Schule auch weitere Vorteile mit sich bringt: Rad fahren ist umweltfreundlich, es sorgt für mehr Bewegung an der frischen Luft, stärkt das Immunsystem und fördert die Selbstständigkeit. Wer dann wach an der Schule ankommt, kann gleich konzentriert im Unterricht durchstarten.

Wieso sollten Sie sich auszeichnen lassen?

An vielen Schulen spielt das Fahrrad bereits eine große Rolle: Aktionen wie die Teilnahme an Kampagnen wie Schulradeln, die Planung von Ausflügen mit dem Fahrrad oder die Einrichtung einer Fahrrad-AG zeugen davon. Doch geraten diese Aktionen oft wieder in Vergessenheit, spätestens aber dann, wenn die engagierten Personen sich anderweitig orientieren und keine Nachfolge gefunden wird.
Mit der Auszeichnung zur Fahrradfreundlichen Schule  können Sie das ganze Jahr über auch in der Öffentlichkeit auf das erfolgreiche Engagement im Großen und Kleinen an Ihrer Schule hinweisen und werben.  So werden neu hinzugekommene Lehrkräfte, Schüler*innen und Eltern darauf aufmerksam und beteiligen sich. Der für die Auszeichnung entwickelte Kriterienkatalog zur Fahrradfreundlichen Schule macht es neuen Teams leicht, an den aktuellen Stand anzuknüpfen und weitere Ideen in die Tat umzusetzen. So wird die Fahrradfreundlichkeit zum Selbstläufer.
Die Auszeichnung ist ebenso ein Pluspunkt und hebt Sie positiv von anderen Schulen ab.

Aktuelle Meldungen rund um Fahrradfreundliche Schulen

20 Mio. für den Radverkehr - Auch Schulen können profitieren

Kurzfristig hat das Land Kreisen, kreisfreien Städten und Kommunen einmalig im Jahr 2024 rund 20 Mio. € für Investitionen in den Radverkehr zur Verfügung gestellt.

Kreidezeichnung Mehr Platz fürs Fahrrad

ADFC-Förderung für Schulen: Material, Aktionen oder Ausflüge

Fördern Sie das Fahrradfahren an Ihrer Schule und nutzen Sie die Chance auf bis zu 100€ Förderung für Ihr Fahrradprojekt! Jetzt Anträge stellen und u.a. die Verkehrskompetenz Ihrer Schülerinnen und Schüler stärken!

Stephanie Meyer (l.), Landesvorsitzende ADFC SH, übergibt Plakette an Schulleiterin Birgit von Glahn (r.)

Erste "Fahrradfreundliche Schule" ausgezeichnet

Der ADFC zeichnete am 29. Mai die Grundschule Wellsee in Kiel als erste Fahrradfreundliche Schule im Land aus. Was sie so besonders macht, lesen Sie im Artikel.

So werden Sie Fahrradfreundliche Schule

Die Auszeichnung „Fahrradfreundliche Schule“ des ADFC Schleswig-Holstein erfolgt als Selbstevaluation. Dieses Angebot richtet sich an alle Schulen in Schleswig-Holstein von der Grundschule bis zum Berufsbildungszentrum. Die eigene Bewertung wird anhand der acht Kriterien durchgeführt, die nachfolgend ausführlich beschrieben sind.

Die Ergebnisse werden in ein Formular eingetragen und zusammen mit den zugehörigen Nachweisen und Belegen dort hochgeladen.
Der ADFC Schleswig-Holstein überprüft die Angaben und besucht ausgewählte Schulen. Sind alle Kriterien erfüllt, erhält die Schule eine Plakette mit dem Logo "Wir sind Fahrradfreundliche Schule", die im oder am Schulgebäude angebracht werden kann.

Die Auszeichnung ist drei Jahre lang gültig und darf in diesem Zeitraum auf der Schul-Homepage sowie in Anschreiben und Präsentationen der Schule verwendet werden. Danach kann die Auszeichnung erneut für weitere drei Jahre beantragt werden.
Für den gesamten Prozess bietet der ADFC Schleswig-Holstein seine Unterstützung an.

Wir haben für jedes Kriterium eine ausführliche Erläuterung mit Hilfestellungen, Leitfäden und "Best Practice"-Beispielen zusammengestellt. Wenn Sie darüber hinaus Fragen oder Unterstützung benötigen, steht Ihnen das Projektteam gerne per Mail oder Telefon beratend zur Verfügung.

Informationsflyer "Fahrradfreundliche Schule"

Kriterien einer Fahrradfreundlichen Schule

Eine Frau hält ihren rechten Zeigefinger erhoben und mit der anderen ein Fahrrad fest.

1. Kriterium: Fahrradbeauftragte*r

An jeder Fahhradfreundlichen Schule gibt es eine Lehrkraft, die als Fahrradbeauftragte*r benannt und allen an der Schule als Ansprechperson bekannt ist.

Ein Fahrrad und ein Kompass

2. Kriterium: Mobilitätskompass

Es gibt ein Konzept - den sogenannten „Mobilitätskompass“ - das neben dem Schulwegplan mit Schwerpunkt Fahrrad die Zielsetzung und das Selbstverständnis der Schule als Fahrradfreundliche Schule beinhaltet.

In einen Stadtplan zeichnet eine Hand mit einem roten Stift einen Weg ein

3. Kriterium: Schulradwegplan

Eine Fahrradfreundliche Schule kann Schüler*innen und deren Eltern einen aktuellen Schulwegplan vorlegen, der mit Fokus auf den Radverkehr die wichtigsten und sichersten Wege zur Schule aufzeigt.

Ein Kind stellt sein Fahrrad unter einem Dach ab

4. Kriterium: Ausreichend gute Radabstellanlagen

Es gibt ausreichend gute Radabstellanlagen für alle Personen der Schulgemeinschaft - denn nur wer sein Fahrrad auch nach dem Unterricht wiederbekommt, nutzt es, um damit zur Schule zu kommen.

Ein Kind repariert sein Fahrrad an einer Reparationsstation

5. Kriterium: Fahrrad-Reparaturmöglichkeit

Eine Fahrradfreundliche Schule sollte jederzeit für die gesamte Schulgemeinschaft eine Möglichkeit zur Fahrradreparatur vorhalten. Dies kann ein ausleihbarer Werkzeugkoffer, eine fest installierte Reparaturstation oder ein Werkzeugschrank sein.

Eine Erwachsene Person und ein Kind fahren gemeinsam Fahrrad

6. Kriterium: Teilnahme an einer Fahrrad-Kampagne

Gemeinsame Aktionen machen Spaß und stärken das Gruppengefühl. Die Begeisterung für das Radfahren kann von der Gruppe auf das Individuum übertragen werden und fördert so die Fahrradmobilität.

Ein Kind fährt mit einem Fahrrad über eine Wippe

7. Kriterium: Schulaktion zum Thema Fahrrad

In der Schule findet pro Jahr mindestens eine Schulaktion zum Thema Fahrrad statt. Dies kann ein Fahrradturnier, ein Workshop oder ein Fahrrad-Wandertag sein.

Eine Frau malt mit einem Stift ein Fahrrad und Symbole an eine Wand

8. Kriterium: Nachhaltige Mobilität als Thema im Unterricht

In einer Fahrradfreundlichen Schule befassen sich mehrere Klassen pro Jahr mit dem Thema nachhaltige Mobilität. Dabei liegt der Fokus auf dem Fahrrad und kann in zahlreichen Fächern und Formen integriert werden.

Sie wollen Fahrradfreundliche Schule werden - jetzt bewerben!

Oft gestellte Fragen

Hier haben wir einige Fragen und Antworten rund um die Auszeichnung "Fahrradfreundliche Schule" des ADFC Schleswig-Holstein zusammgestellt.
Ihre Frage ist nicht dabei? Dann melden Sie sich doch einfach bei uns unter kontakt@fahrradfreundliche-schule.de.

Nehmen Sie Kontakt auf

Gerne steht Ihnen das Projektteam des ADFC Schleswig-Holstein unter kontakt [at] fahrradfreundliche-schule.de für Fragen und Beratung zur Verfügung.

Nora Müller

Projektleiterin

Mail: nora.mueller@adfc-sh.de

Tel.: 0431/6 31 90

Meike Roggenkamp

Projektbearbeiterin
Mail: meike.roggenkamp@adfc-sh.de
Tel.: 0431/6 31 90

Das Projekt wird gefördert von

Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein

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