Unser Jahresrückblick auf 2023 vom Fahrradsattel

Das Jahr 2023 neigt sich dem Ende zu. Wir werfen einen Blick auf die vergangenen zwölf Monate und die vielen Aktionen, Projekte und Veranstaltungen, die wir als ADFC Schleswig-Holstein in dieser Zeit durchgeführt haben.

Los ging es im Frühjahr mit der jährlichen ADFC-Radreiseanalyse und einer guten Nachricht: Schleswig-Holstein konnte sich im bundesweiten Ranking um einen Platz verbessern und liegt nun an 7. Stelle! Unter den Top 10 der beliebtesten Radreiseregionen ist Schleswig-Holstein zudem gleich zweimal vertreten, mit der Ostseeküste auf Platz 4 und neu auch der Schleswig-Holsteinischen Nordseeküste auf Platz 9.

Deutlich ernüchternder fiel dagegen unser Bike+Ride-Test aus, bei dem die Radabstellanlagen aller Bahnhalte in Schleswig-Holstein bewertet wurden. Obgleich knapp 30 Prozent der Bahnhalte in Schleswig-Holstein gute oder sogar sehr gute Radabstellanlagen vorzeigen konnte, erhielt fast die Hälfte eine mangelhafte oder ungenügende Note. Weshalb wir den Test durchgeführt haben? Besonders in Regionen ohne gute Busverbindungen zum nächsten Bahnhof falle die Wahl des Verkehrsmittels häufig auf das Auto. Gute und sichere Radabstellanlagen können hier den Ausschlag für die Wahl des Fahrrades auf dem Weg zum Bahnhof geben! Im Nachgang haben Kommunen, wie Bad Oldesloe oder Elmshorn beschlossen, ihre Anlagen zu ertüchtigen und auszubauen.

Auch der ADFC-Fahrrad-Klimatest, dessen Ergebnisse im Mai aus der Abfrage 2022 veröffentlicht wurden, zeigt den dringenden Nachholbedarf bei der Schaffung von guter Fahrradinfrastruktur auf. „Mehr als befriedigend hat jedoch weiterhin keine Kommune abgeschnitten“, fasste unsere Landesvorsitzende Stephanie Meyer die Ergebnisse für Schleswig-Holstein zusammen. Insbesondere in Hinblick auf Radwegbreiten und -oberflächen sowie grundsätzlich bei den Bedingungen im ländlichen Raum sei noch einiges an Luft nach oben.

Um genau Letzteres zu fördern und kleine Kommunen bei der Mobilitätswende zu unterstützen, hat der ADFC SH im Mai zusammen mit dem VCD Nord das Beratungsprojekt „Mobilitätsmentoren SH an den Start gebracht. Kommunen mit bis zu 5.000 Einwohner*innen können sich dabei kostenlos beraten lassen, um nachhaltige Mobilitätslösungen für die jeweiligen Bedingungen vor Ort zu schaffen.

Im Mai fanden in Schleswig-Holstein außerdem die Kommunalwahlen statt. Unter dem Motto „Wir brauchen Rad & Tat“ rief der ADFC SH alle wahlberechtigten Bürger*innen auf, ihre Stimme für eine nachhaltige Mobilität sowie eine erhöhte Sichtbarkeit des Radverkehrs abzugeben und appellierte an die gewählten Vertreter*innen, entsprechende Konzepte und Pläne konsequent und zielstrebig umzusetzen. Im Rahmen dieser „Rad & Tat“-Kampagne ließ der ADFC SH auch Aktionspostkarten drucken, mit denen Bürger*innen ihren Kommunen gezielt mitteilen können, wo sie sich konkrete Veränderungen und Verbesserungen im Sinne einer nachhaltigen Mobilitätswende wünschen. Die Postkarte kann bei uns bestellt werden.

Wir vernetzen uns und bilden uns fort

Doch auch für die direkte Begegnung und den Austausch  von Aktiven sorgte der ADFC SH dieses Jahr. So konnte im März zum ersten Mal seit Beginn der Corona-Pandemie wieder ein Neumitglieder-Treffen stattfinden, bei dem neue Vereinsmitglieder niedrigschwellig den ADFC SH und Mitmachmöglichkeiten kennenlernen konnten. Auch das Aktiventreffen im Oktober war ein voller Erfolg: Neben Zeit für Klönschnack gab es drei Vorträge zu verschiedenen Themen, unter anderem der Gewinnung von neuen Ehrenamtlichen für die eigenen Ortsgruppen. Und natürlich führten auch die zahlreichen Tourguides dieses Jahr wieder jede Menge Fahrradtouren durch! Wer nicht nur als Teilnehmer*in bei den Touren dabei sein wollte, konnte sich außerdem selbst zum Tourguide ausbilden lassen.

Im Oktober fand in Neumünster außerdem wieder die  Landesmitgliederversammlung des ADFC SH statt. Dieses Mal besonders: Der Landesvorstand wurde neu gewählt, neben vielen bekannten Gesichtern wurde Thijs Lucas neu gewählt – hier stellt er sich vor.

Besonderes zum Schluss

Im Juni lud der ADFC Schleswig-Holstein diverse Politiker*innen und weitere Akteur*innen aus dem Bereich der nachhaltigen Mobilität zum ersten Radpolitischen Abend in Kiel ein. Dort gaben Menschen aus Wissenschaft und Zivilgesellschaft Impulse und berichteten von ihrem Alltag mit dem Fahrrad, im Anschluss gab es die Möglichkeit zu einem lockeren Austausch. Neben vielen Landtagsabgeordneten war auch Tobias von der Heide, Verkehrs-Staatssekretär im zuständigen Ministerium, mit dabei.

Impulsgebung und Vernetzung wurden auch beim Mobilitätskongress SH großgeschrieben, der am 21. September in den Holstenhallen in Neumünster ausgerichtet wurde und vom ADFC SH zusammen mit dem mobiliteam by NAH.SH organisiert wurde. Die Teilnehmenden aus Kommunen überall in Schleswig-Holstein erwartete ein vielfältiges Programm mit Kurzvorträgen zu den verschiedensten Mobilitätsthemen und einem Markt der Möglichkeiten. Alle Vorträge können als Video nachgeschaut werden.

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https://sh.adfc.de/artikel/unser-jahresrueckblick-auf-2023-vom-fahrradsattel

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 215.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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