Schleswig-Holstein: Wie fahrradfreundlich sind deine Bahnhöfe?
Um die kombinierte Nutzung von Bahn und Rad möglichst attraktiv zu gestalten, sind gute Fahrradabstellanlagen an Bahnhalten unverzichtbar. Der ADFC Schleswig-Holstein hat 179 Haltepunkte im Bundesland getestet - mit ernüchterndem Ergebnis.
Der ADFC Schleswig-Holstein hat die Fahrradfreundlichkeit von 179 Bahnhalten im Bundesland getestet. Das Ergebnis ist ernüchternd: Mehr als die Hälfte der Bahnhöfe fällt durch, weil sie keine sicheren und komfortablen Abstellmöglichkeiten für Fahrräder bieten. Nur 18 Bahnhöfe erhielten die Bestnote "sehr gut". Für ein “Gut” war, neben einer großen Anzahl an guten Radabstellanlagen, auch die Sicherung vor Wind und Wetter durch Überdachung erforderlich. Für ein “Sehr Gut” noch die Bereitstellung von gesicherten Abstellanlagen wie Fahrradboxen oder Sammelschließanlagen.
Die Ergebnisse zeigen: Es braucht ein Umdenken bei der Planung und Gestaltung von Bahnhöfen, um den Fahrradverkehr zu fördern und eine umweltfreundlichere Mobilität zu ermöglichen. Der Test zeigt bei vielen Kommunen Aufholbedarf. Natürlich müssen besonders die großen Kommunen wie Kiel, Lübeck und Neumünster aufgrund der hohen Fahrgastzahlen noch weitere Radabstellanlagen schaffen. Aber auch regionale Zentren wie Husum, Itzehoe, Rendsburg oder Pinneberg müssen dringend in eine gute Fahrradabstellanlage investieren. „Negatives Beispiel ist leider Flensburg. Hier wird seit über 20 Jahren an einer Fahrradstation im Hauptbahnhof geplant, doch der Umsetzung ist man bisher kaum einen Schritt näher gekommen“, kritisiert Landesvorsitzende Stephanie Meyer: „Andere Kommunen haben gezeigt, dass es schneller gehen muss – und dass es möglich ist!“ Meyer verweist hier ausdrücklich auf die Förder- und Beratungsangebote von NAH.SH und der Deutschen Bahn: „Wir möchten jede*n Bürgermeister*in ermutigen, unseren Test als Weckruf wahrzunehmen. So gut wie aktuell waren die Bedingungen für Planung und Förderung von zukunftsweisender Bike+Ride-Anlagen noch nie!“
Alle Ergebnisse der Erhebung und Fördermöglichkeiten gibt es hier.