Der Ochse wird Pilot
Der Ochsenweg soll als erste Qualitätsradroute in SH - gefördert vom Ministerium - ausgebaut werden. Wieso das so ist und was genau geplant ist, fragen wir Olaf Prüß von der Geschäftstelle des SH-Binnenland Tourismus e.V.
ADFC: Herr Prüß, wer an Schleswig-Holstein denkt, denkt sicherlich zunächst an die Küsten.
Warum wurde ein Fernradweg im Binnenland zum Pilotprojekt?
Prüß: Das Binnenland in Schleswig-Holstein verfügt über ein großes touristisches Potenzial,
das zeigt die Binnenlandstudie von 2019. Eine hohe Bedeutung kommt dabei dem
Ochsenweg zu. Neben der infrastrukturellen Entwicklung lässt die authentische Story den
Ochsenweg Leitprojekt der Studie werden. Außerdem ist der Ochsenweg als ältester
Radfernweg im Norden noch stark im Bewusstsein vieler Dörfer und Gemeinden verankert.
Wir wollen zeigen: Schleswig-Holstein ist MEHR als nur MEER!
ADFC: Und worin besteht dieses „MEHR“?
Prüß: Wie der Name „Ochsenweg“ zeigt, ist es ein Themen-Radfernweg. Die Geschichte
reicht einige Jahrhunderte zurück, wo diese Route als Treibweg genutzt wurde. Diesen
Gedanken des Storytellings wollen wir aufgreifen und den Radfernweg mitten durch das
Binnenland Schleswig-Holsteins zu einem erlebnisreichen Natur- und Landerlebnisradweg
entwickeln. Neben dem historischen Treibe- und Heerweg werden Aspekte der deutsch-
dänischen Geschichte, die Landnutzung gestern, heute und morgen sowie Dorfgeschichten
und kleine Landabenteuer erlebbar gemacht - also eine Partnerschaft von Tourismus,
Landwirtschaft und Naturschutz.
ADFC: Bei Radfernwegen sind die Touristiker auf die Baulastträger angewiesen, also
Kommunen und Kreise, die für den Erhalt oder den Ausbau der Radwege zuständig sind. Wie
lässt sich das lösen?
Prüß: Wir haben im Vorfeld unserer Bewerbung mit Kommunen, Kreisen und vor allem den
beteiligten AktivRegionen gesprochen. Für die Bewerbung haben wir mit über 20
Partner*innen zusammengearbeitet, die wir für das Projekt auch als Partner gewinnen
konnten. Im Projekt wird ein Infrastrukturmanagement geschaffen, das die Kommunen zur
Verbesserung der Infrastrukturqualität beraten wird.
ADFC: Das alles klingt sehr spannend – die spannendste Frage aber ist: wann soll es denn
konkret losgehen?
Prüß: Vom Ministerium (MWVATT) haben wir „grünes Licht“ für einen vorzeitigen
Maßnahmenbeginn bekommen. Jetzt wollen wir mit der Beauftragung eines
Infrastrukturmanagements und der Ausarbeitung eines Storytellingkonzeptes in enger
Zusammenarbeit mit dem breiten Netzwerk an Projektpartner*innen, die wir gewinnen
konnten, starten.
Die 13 Radfernwege in Schleswig-Holstein wurden kürzlich unter die Lupe genommen. Was die Daten zeigen, liest Du hier.
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