Wiebke Garling-Witt © Wiebke Garling-Witt

Im Interview: Wiebke Garling-Witt

Wiebke Garling-Witt ist seit 2008 in der Kommunalpolitik aktiv. Mehr über ihren Weg in die Politik und was sie dir für den Einstieg in die Politik rät, erfährst du hier!

ADFC: Frau Garling-Witt, wie sind Sie zur Kommunalpolitik gekommen? Was hat Sie veranlasst, aktiv zu werden? Gab es da etwas Bestimmtes?

Garling-Witt: 2006 bin ich aus der Großstadt Hamburg mitten in eine Kleinstadt gezogen und so Schleswig-Holsteinerin geworden. Ich wollte nicht erneut erleben, dass durch politische Fehlentscheidungen mein neuer Wohnort seine Lebensqualität einbüßt. Gemeinsam mit meinem Mann gründete ich den Ortsverband von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN in Bargteheide.  

 

ADFC: Gab es Herausforderungen oder Startschwierigkeiten?

Garling-Witt: Ja, wir wurden von den anderen Fraktionen sowie der Wählergemeinschaft vor Ort argwöhnisch beäugt, störten wir doch das althergebrachte, eher konservative Parteiengefüge vor Ort erheblich. Plötzlich gab es einen Grünen-Infostand auf dem Stadtfest, wehten Grüne Fahnen zur Mai-Demo.

 

ADFC: Welche Erfolge konnten Sie verbuchen? Gab es einen Punkt, an dem Sie gemerkt haben: Ich bewirke was?

Garling-Witt: Ja, das war ganz klar die Entscheidung nach unserem Wahlerfolg 2013. Ich erhielt den Vorsitz des Hauptausschusses. So konnte ich mich genau dort einbringen, wo entscheidend für die kommunale Verwaltung beraten und entschieden wird. Mein erster Antrag erzielte eine Satzungsänderung des Stadtparlaments und räumte den Bürger*innen mehr Mitgestaltung ein.

 

ADFC: Was raten Sie anderen für den Einstieg in die Kommunalpolitik?

Garling-Witt: Unsere demokratische Grundordnung sieht überall Beteiligung vor: Zu Beginn einer Sitzung, zum Aufruf bestimmter Tagesordnungspunkte kann ich als Einwohnerin Fragen stellen oder ein Statement abgeben. Ich habe diese Möglichkeit zu wenig genutzt und war anfangs irritiert über die Körpersprache oder den rauen Ton mancher politisch Tätigen. Wie kann ich dennoch meine Themen platzieren? Das lässt sich trainieren! Außerdem gibt es innerhalb einer Fraktion großen Rückhalt - für mich ein tragender Baustein. Und Erfolg lässt sich viel besser gemeinsam feiern! 

Wiebke Garling-Witt, 65 Jahre alt, Sonderschulpädagogin im Ruhestand.

Verheiratet, zwei erwachsene Töchter, drei Enkelkinder in Radfahrentfernung lebend. Hobbys: Politik, Gartenarbeit, kreative Tätigkeiten, Lesen. Seit 2008 Mitglied bei Bündnis 90 / Die Grünen. Seit 2013 Mitglied der Kreistagsfraktion, mitwirkend im Verkehrsausschuss. Rund zwei Jahre Sprecherin der Landesarbeitsgemeinschaft Mobilität & Verkehr der Grünen SH.

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https://sh.adfc.de/artikel/im-interview-wiebke-garling-witt

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 215.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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