Schulstart: ADFC fordert sichere Wege von Kommunen und mehr Eltern-Engagement
Zum Beginn des neuen Schuljahres in der nächsten Woche fordert der Fahrradclub ADFC Schleswig-Holstein ein stärkeres Engagement der Kommunen, die Schulwege verkehrssicher für alle Kinder zu gestalten.
Viele Kinder bewegen sich zu wenig, deshalb ruft der Fahrradclub ADFC Schleswig-Holstein dazu auf, aktiv ins neue Schuljahr zu starten und statt des Elterntaxis mit dem Fahrrad zur Schule zu fahren. „Über 80 Prozent der Kinder im schulpflichtigen Alter bewegen sich zu wenig“, betont Jan Voß, Landesgeschäftsführer des ADFC Schleswig-Holstein, und führt aus: „Den Schulweg mit dem Rad oder Roller zurückzulegen, sorgt für einen körperlichen Ausgleich der Kinder zum langen Sitzen in der Schule. Das Radfahren fördert nicht nur die Gesundheit, sondern die Schülerinnen und Schüler sind morgens wacher und konzentrierter und können dem Unterricht besser folgen.“
Eltern sind gefordert: Kinder unterstützen und Wege üben
Kinder seien noch in einer Entwicklungsphase, auch beim Verhalten im Straßenverkehr. Hier seien die Eltern in der Pflicht, die Kinder zu ermuntern und zu unterstützen. Dazu appelliert Jan Voß an die Eltern: „Jeder Schulweg ist anders. Fahren Sie also den Schulweg gemeinsam mit Ihrem Kind ab und besprechen sie unübersichtliche Verkehrsstellen. Und das nicht nur einmal. Üben Sie den Weg solange gemeinsam zu fahren, bis Sie und Ihr Kind sich sicher fühlen. Und melden Sie problematische Verkehrsstellen unbedingt an die Schule und die Kommune, damit diese beseitigt werden.“
Kommunen in der Pflicht: Schulwege absichern, notfalls umbauen und Tempo 30 rund um Bildungseinrichtungen konsequent anordnen
Denn um den Weg eigenverantwortlich mit dem Fahrrad zurücklegen zu können, bedarf es guter und subjektiv sicherer Wege für die Schülerinnen und Schüler. Hier sieht Jan Voß die Kommunen in der Verantwortung: „Dass viele Eltern sich in der Situation sehen, ihre Kinder mit dem Auto zur Schule zu fahren, weil sichere Wege für Ihre Kinder fehlen, zeigt nur die fehlgeleitete Verkehrsplanung der letzten Jahrzehnte. Die Kommunen sind in der Pflicht, endlich die Wege für Schulkinder sicher umzubauen!“
Dazu sei es wichtig, dass jede Schule ihren Schulwegeplan stets aktuell halte und die Veränderungen und gefährliche Stellen an Schulträger und Kommune meldet, und dort sofortige Besserung einfordert. Die Kommunen sind gefordert, diese Gefahrenstellen umgehen umzubauen. Auch müsse konsequent um alle Bildungseinrichtungen Tempo 30 angeordnet werden. Dazu Jan Voß: „Wir erwarten von den Straßenrechtsbehörde auf allen Ebenen die aktuelle Gesetzeslage im Sinne der Kinder auszulegen!"