Landesversammlung ADFC SH: Wechsel in der ADFC SH-Spitze
Auf der Mitgliedersammlung des ADFC Schleswig-Holstein am Sonntag, den 31. Oktober, standen die Zeichen auf Veränderung. Die Mitglieder wählten Stephanie Meyer zur neuen Landesvorsitzenden und beschlossen einen Forderungskatalog zur Landtagswahl.
Die Mitgliederversammlung des ADFC Schleswig-Holstein in der Kieler Jugendherberge war gut besucht. Über sechzig Mitglieder waren gekommen, um über Personal und politische Ausrichtung der größten Lobbyorganisation für Radfahrende im Norden zu entscheiden. Denn nach sechs Jahren Vorstandstätigkeit trat Thomas Möller nicht mehr zur Wahl an. „Mit der Radstrategie Schleswig-Holstein hat das Land letztes Jahr einen Meilenstein der nachhaltigen Verkehrspolitik auf den Weg gebracht. In dieser Strategie sind viele unserer ADFC-Forderungen aufgenommen worden“, so Möller in seiner Abschiedsrede: „Ich bin froh, wie sich die Fahrradpolitik und der Verband in den letzten Jahren entwickelt hat! Man soll gehen, wenn es am Schönsten ist!“
Mit Stephanie Meyer wählten die Mitglieder anschließend mit großer Mehrheit Möllers langjährige Stellvertreterin aus Plön zur Nachfolgerin. Für Meyer ist klar: „Der Verkehrssektor muss auch in Schleswig-Holstein endlich einen wirksamen Anteil zur Reduzierung des CO2-Austsosses beitragen. Das Fahrrad kann dazu einen Löwenanteil beitragen – dieses Ziel muss die Landespolitik mit wirksamer finanzieller Förderung unterstützen! “
Dieser Zielsetzung folgten die Mitglieder auch im anschließenden politischen Leitantrag zur Landtagswahl 2022 in Schleswig-Holstein. Neben einem Mobilitätswendegesetz für das Bundesland bis 2023 forderte der ADFC ein Ministerium für Mobilität und Verkehrswende sowie die deutliche Aufstockung von Geldern für den Radverkehr und von Planungspersonal auf allen Ebenen. Eine Forderung war Meyer besonders wichtig: „Radverkehr muss zur Pflichtaufgabe für Kommunen werden. Das heißt, dass er mit endlich der PKW-Infrastruktur gleichgestellt wird und bei finanzschwachen Kommunen nicht mehr als "freiwillige Leistung" aus dem Haushalt gestrichen werden kann!“
Abschließend beschlossen die Mitglieder der Landesversammlung noch eine Adressnote an die Koalitionsverhandler*innen auf Bundesebene: Der Weiterbau der A20 müsse sofort gestoppt werden. Die vorgesehene Trasse der A20 führt über weite Strecken durch Moore, so dass der Bau besonders viel CO2 freisetzt bzw. eine Speicherung in Zukunft verhindere.
Was stattdessen passieren soll, ist für Stephanie Meyer, neue ADFC SH-Landesvorsitzende, klar: „Die freiwerdenden finanziellen Ressourcen und Planungskapazitäten sollten für ein Impulsprogramm zur Radverkehrsförderung sowie den Ausbau von Bus- und Bahnlinien in Schleswig-Holstein zur Verfügung gestellt werden.“