ADFC zertifiziert CAU als Fahrradfreundliche Arbeitgeberin in Gold
Der ADFC hat die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) am 25. April als Fahrradfreundliche Arbeitgeberin in Gold ausgezeichnet.
Die Christian-Albrechts-Universität zu Kiel (CAU) hat mit 27.000 Studierenden und über 3.500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern die Größe einer Kleinstadt in der Großstadt Kiel. Die Anzahl von Menschen aus Wissenschaft, Lehrbetrieb, Technik und Verwaltung, die sich täglich zu und in den Campusbereichen bewegen, ist beträchtlich. Die CAU hat daher eine besondere Verantwortung zur Bewältigung des Mobilitätsaufkommens in der Region. Als Universität und Arbeitgeberin hat die CAU den Anspruch, die Gesellschaft auf den Gebieten Gesundheit, Umwelt und Energie mitzugestalten. Seit 2014 gibt es ein eigenes Umweltmanagement-Team, welches ein Mobilitätskonzept entwickelt hat, das stetig fortgeschrieben und strategisch umgesetzt wird. Ergebnisse sind u.a. die Verlängerung der städtischen Veloroute auf dem Campus durch die CAU, das Jobticket, Kooperationen mit der Sprottenflotte und die Verbesserung der Mobilitätsinfrastruktur. Seit 2018 verwendet die CAU Elektro-Dienstfahrräder für die Mitarbeitenden aus Technik und Service, um die Wege auf dem weitläufigen Campus im täglichen Betrieb der Universität möglichst ohne Auto zurückzulegen.
Claudia Ricarda Meyer, Kanzlerin der CAU, selbst als Radfahrerin zu ihrem Arbeitsplatz unterwegs, nimmt die Auszeichnung gerne entgegen:
„Die Universität trägt mit seiner großen Anzahl an Beschäftigten und Studierenden in Kiel maßgeblich zum Verkehrsaufkommen bei. Die Verantwortung, die daraus erwächst, nehmen wir an. Um Mobilität und Nachhaltigkeit zu verbinden, schaffen wir Anreize für Mitarbeitende, um für den Arbeitsweg das Fahrrad wählen zu können: dazu zählen überdachte und abschließbare Fahrradabstellmöglichkeiten, Reparaturstationen sowie zunehmend Duschen und Umkleiden in den Gebäuden. Mit diesen und weiteren Maßnahmen leistet die CAU Überzeugungsarbeit für den Umstieg auf das umweltfreundliche und gesündere Verkehrsmittel Fahrrad.“
Stephan Steffen, Stellvertretender Landesvorsitzender des ADFC Schleswig-Holstein, betont: „Die CAU Kiel hat sich sehr engagiert auf die Prüfungen vorbereitet, und noch vor dem Audit weitere Maßnahmen erfolgreich umgesetzt, in den letzten Jahren wurden stetig weitere Radabstellanlagen aufgebaut, aber auch die universitätsinterne Werbung fürs Radfahren verstärkt. Die Universität denkt das Fahrrad bei den vielen Neubauten mit Duschen und Fahrradkellern mit und berücksichtigt die Belange der Radfahrenden in vielen Bestandsgebäuden und dem weitläufigen Universitätsgelände. Wir sind zuversichtlich, dass sich auch andere Arbeitgeber nach ihren Möglichkeiten daran ein Beispiel nehmen und sich für mehr Fahrradfreundlichkeit einsetzen.”
Steffen ergänzt, dass die Zertifizierung nicht ohne den engagierten Einsatz der Mobilitäts- und Gebäudemanagements möglich gewesen wäre. Dazu führt Steffen aus: „An der Universität arbeiten viele Menschen, die das Fahrrad nutzen und schätzen. Die Universitätsleitung sieht und unterstützt das. Aber Fahrradfreundlichkeit hört nicht an den Grenzen des Betriebsgeländes auf. Das hat die CAU erkannt und sich aktiv am Bau der Veloroute 10 auf ihrem Gelände beteiligt und arbeitet weiter an der noch besseren Anknüpfung ihres Geländes mit der Landeshauptstadt!“
Tobias von der Heide, Staatssekretär im Verkehrsministerium, ist als Ehrengast bei der Übergabe anwesend: „Unser Ministerium wurde im vergangenen Jahr als erstes Landesministerium als Fahrradfreundlicher Arbeitgeber in Gold ausgezeichnet. Ich freue mich, dass mit der Universität Kiel jetzt ein weiterer öffentlicher Arbeitgeber dieses Zertifikat erhält. Die öffentliche Verwaltung hat eine wichtige Vorreiterrolle. Die CAU Kiel nimmt als einer der größten Arbeitgeber im Land eine Leuchtturmfunktion ein. Es wäre schön, wenn wir bald viele weitere fahrradfreundliche Arbeitgeber in Schleswig-Holstein haben, darum möchte ich alle Unternehmen und Einrichtungen aufrufen, zu überprüfen, wie sie das Radfahren für ihre Mitarbeitenden noch attraktiver gestalten können.“
„Fahrradfreundliche Arbeitgeber“ in Bronze, Silber und Gold
Das Zertifikat des ADFC gibt es in Bronze, Silber und Gold. Voraussetzung für alle ist eine Mobilitäts-Koordinator*in als zentrale Anlaufstelle. Zusatzpunkte gibt es für großzügig gestaltete Fahrradparkplätze nah am Eingang, Umkleidemöglichkeiten und Duschen. Positiv bewertet werden auch Angebote zur Fahrradreparatur, saisonale Fahrrad-Checks, Diensträder, Mitmachaktionen wie „Mit dem Rad zur Arbeit“, individuelle Streckenberatung oder Betriebsausflüge mit dem Rad.
Fahrradfreundlicher Arbeitgeber werden - die Chancen und Vorteile im Schnellcheck:
Fahrradfreundlichkeit ist nachhaltig und klimaneutral: Mit geringem Aufwand kommen Unternehmen ihren Nachhaltigkeitszielen näher. Mit dem Rad pendelt es sich besser: Mitarbeiter*innen sind unabhängig unterwegs und starten ohne Stau und Warten in den Tag. Entspannte Parksituation: Je mehr Mitarbeiter*innen mit dem Rad kommen, desto weniger Parkraum wird benötigt und vorhandene Flächen können anders genutzt werden.
Gesunde Mitarbeitende: Aktive Mobilität hilft beim Stress abbauen. Wer mit dem Rad zur Arbeit fährt, beugt zudem Bewegungsmangel und damit einhergehenden Einschränkungen vor. Gestärkter Teamgeist: Gemeinsame Fahrradaktionen wie „Mit dem Rad zur Arbeit“ oder „Stadtradeln“ fördern die Kommunikation und das Wir-Gefühl. Höhere Attraktivität als Arbeitgeber: Fahrradfreundliche Arbeitgeber haben die Nase vorn beim Wettbewerb um Fachkräfte, die bei der Stellensuche nicht nur aufs Gehalt achten.
Hinweis an Redaktionen: Alle Infos zum Siegel gibt es auf http://www.fahrradfreundlicher-arbeitgeber.de.