ADFC und Verkehrsminister Madsen zeichnen Fahrradfreundliche Schulen aus
Am Freitag zeichneten der ADFC Schleswig-Holstein gemeinsam mit Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen die Stadtschule Bad Oldesloe und die Fritz-Reuter-Schule aus Kiel für ihr Engagement als „Fahrradfreundliche Schulen“ aus.
Viele Schulen leiden unter sogenannten “Elterntaxis”, also Erziehungs-berechtigten, die die Kinder mit dem Auto bis vors Schultor fahren. Die Stadtschule Bad Oldesloe und die Fritz-Reuter-Schule aus Kiel, beides Grundschulen, haben sich entschieden, diesem Trend etwas entgegenzusetzen und die eigenständige Mobilität aller Schüler*innen mit dem Fahrrad aktiv zu fördern. Für solch engagierte Schulen hat der ADFC Schleswig-Holstein das Angebot “Wir sind Fahrradfreundliche Schule” erarbeitet. Am Freitag überreichte Jan Voß, der ADFC-Landesgeschäftsführer, die Auszeichnungsplakette gemeinsam mit Verkehrsminister Claus Ruhe Madsen an die Vertreter*innen der Schulen bei der Fachtagung Radverkehr des Ministeriums für Wirtschaft und Verkehr.
Jan Voß, ADFC-Landesgeschäftsführer des ADFC Schleswig-Holstein e.V., zeigte sich begeistert über das Engagement: “Die Schüler*innen, Lehrer*innen und Eltern an der Stadtschule Bad Oldesloe und die Fritz-Reuter-Schule aus Kiel zeigen vorbildlich, dass Schulen einen eigenen und wichtigen Beitrag dazu leisten, damit Schüler*innen, aber auch Lehrkräfte, mit dem Fahrrad mobil sind! Ich freue mich, die drei Jahre gültige Auszeichnung überreichen zu dürfen.”
Die Grundschulen erfüllen alle acht Kriterien des ADFC. Die Schule hat eine*n Fahrradbeauftragte*n benannt, mit einem “Mobilitätskompass” einen Maßnahmenplan erstellt und den Schulwegplan um Wege und Entwicklungspotentiale für das Fahrrad ergänzt. Beide Schulen befassen sich darüber hinaus in unterschiedlichen Unterrichtsformaten mit dem Fahrrad und setzen spannende Fahrrad-Aktionen um.
Katja Kühne, Lehrerin und Mobilitätsbeauftragte der Stadtschule Bad Oldesloe, freute sich über die Auszeichnung: „Die Auszeichnung ist das Ergebnis jahrelanger gemeinsamer Arbeit der Kolleg*innen, Eltern und besonders unserer Schülerinnen und Schüler, die Radfahren als ganz normal im Schulalltag etabliert haben!“ Radfahren stärke die Schulgemeinschaft und deshalb erfreue sich die Fahrradwoche genauso großer Beliebtheit wie die jährliche Schulfahrradtour.
Cay Tonner, Schulleiter der Fritz-Reuter-Schule Kiel, dankte für die Plakette und führte aus: „Radfahren ist für uns fester Bestandteil des Schulunterrichts in allen Jahrgängen. Wir beginnen in den ersten zwei Jahrgängen mit dem Frühradfahren im geschützten Raum in der Sporthalle und befassen uns in der dritten Jahrgangsstufe ausführlich mit dem Fahrrad als Verkehrsmittel, bevor in der vierten Klasse dann abschließend der ´Fahrradführerschein´ ansteht. Die Stadt Kiel hat mehrere Fahrradbügel vor der Schule aufgestellt, so dass die Kinder ihre Räder sicher bei uns abstellen und anschließen können.“
Das Projekt “Fahrradfreundliche Schule” wird von der BINGO!-Projektförderung und dem Verkehrsministerium Schleswig-Holstein gefördert. Deshalb freute sich Claus Ruhe Madsen, Verkehrsminister des Landes Schleswig-Holstein, ebenfalls über die Auszeichnungen: “Das Fahrrad ist ein wichtiges Verkehrsmittel – besonders für die Schülerinnen und Schüler bei uns im Norden. Da passt das neue Auszeichnungsangebot des ADFC perfekt, um das vielfältige Engagement unserer Schulen positiv sichtbar zu machen. Denn nur, wenn möglichst viele Wege im Alltag mit dem Fahrrad zurückgelegt werden, können wir die Ziele unserer Radstrategie erreichen. Dazu gehört auch die selbstverständliche Nutzung des Fahrrads auf dem Weg zur Schule.“
Der Verkehrsminister ergänzte: „Mit der Umsetzung des Landesweiten Radverkehrsnetzes werden wir schrittweise auch die Verbindungen zu den Schulen im Land verbessern und die Verkehrssicherheit erhöhen.“
Zum Auszeichnungsangebot „Fahrradfreundliche Schule“:
Auf die drei Jahre gültige Auszeichnung „Wir sind Fahrradfreundliche Schule“ des ADFC Schleswig-Holstein können sich alle Schulen im Land bewerben. Das Projekt wird gefördert vom Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Arbeit, Technologie und Tourismus des Landes Schleswig-Holstein und der BINGO!-Projektförderung Schleswig-Holstein.
Um die Auszeichnung zu erhalten, muss die Schule folgende acht Kriterien erfüllen:
Zuerst muss die Schule eine Fahrradbeauftragte benennen und in einem Mobilitätskompass das eigene Engagement und die Motivation zur Förderung des Fahrradfahrens als Teil des schulischen Selbstverständnis schriftlich festhalten.
Fahrradförderung braucht jedoch nicht nur eine gute Infrastruktur mit ausreichend guten Radabstellanlagen und einer Reparaturmöglichkeit, sondern auch eine positive Stimmung der Schulgemeinschaft. Elemente dafür sind die gemeinsame jährliche Teilnahme an einer Fahrrad-Kampagne, eine jährliche Schulaktion zum Thema Fahrrad und auch im Unterricht muss nachhaltige Mobilität Thema sein.
Dann können die Schulen Nachweise über die Kriterien auf der Projektseite fahrradfreundliche-schule.de einreichen.
Downloads
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