Das Rad mit der Bahn transportieren

Das Rad mit der Bahn transportieren © ADFC | DpR

ADFC-Radreiseanalyse 2023: Radtourismus wächst auch in Schleswig-Holstein

 

Der ADFC veröffentlicht seine jährliche Radreiseanalayse 2023. Diese zeigt Schleswig-Holstein im bundesweiten Vergleich auf Platz 7. Neben der Ostsee zählt neu auch die Nordsee zu den 10 beliebtesten Radregionen Deutschlands.

 

Schleswig-Holstein ist ein Radreiseland. Das zeigen die Ergebnisse der jährlichen Radreiseanalyse des Fahrradclubs ADFC, bei der dieses Mal rund 12.500 Menschen teilgenommen haben – ein Teilnahmerekord. Die Zahlen zeigen eindeutig: zwei Drittel 67,9 Prozent) der Menschen in Deutschland nutzen das Rad für Ausflüge und Reisen. Auf 38 Millionen Ausflügler*innen kommen insgesamt 445 Millionen Tagesausflüge – das sind im Schnitt fast 12 Ausflüge pro Person.

Und das auch in und nach Schleswig-Holstein. Denn Schleswig-Holstein konnte im Vergleich zu 2022 einen Platz gut machen und landet nun im bundesweiten Vergleich auf Platz 7 der beliebtesten Bundesländer. Unter den 10 beliebtesten Radregionen finden sich neben der Ostsee auf Platz 4 (2022: Platz 5) auch neu die Schleswig-Holsteinische Nordseeküste auf Platz 9. Der Ostseeküstenradweg konnte sich im Vergleich zum Vorjahr um eine Position auf Platz 3 verbessern.

Stephanie Meyer, Landesvorsitzende des ADFC Schleswig-Holstein e.V., freut sich: „Die Radreiseanalyse zeigt wieder einmal, unser schönes Bundesland hat sich als touristisches Ziel auch bei Radfahrer*innen etabliert. Ein Drittel der Befragten gaben jedoch kein bevorzugtes Bundesland an – das zeigt uns wiederum, dass Radreisende in erster Linie ansprechende Radrouten und Radregionen besuchen.

Hier hat Schleswig-Holstein sich zwar auf den Weg gemacht, hat aber in vielen Bereichen noch Nachholbedarf!“

Projekt „Ochsenweg“ gutes Beispiel für touristische Entwicklungsarbeit

Mit der Radstrategie 2030 „Ab aufs Rad im Echten Norden“ hat das Land Schleswig-Holstein den Radtourismus zu einem der drei Leitziele erhoben. 2021 erhielt der Ochsenweg den Zuschlag, ein Tourismuskonzept zu erarbeiten, die Infrastruktur zu ertüchtigen und schnellstmöglich als Qualitätsradroute zertifiziert zu werden.

„Die geplante Qualitätsradroute „Ochsenweg“ ist das beste Beispiel dafür, dass Schleswig-Holstein noch mehr zu bieten hat als „nur“ Küste. Das Projekt zeigt, was möglich ist, wenn alle Akteur*innen frühzeitig und offen mitgenommen werden“, so Meyer zur touristischen Angebotsentwicklung: „Im Binnenland sehen wir viel Potential für Tagesausflügler*innen und hochwertige Radreiseregionen. Das Land setzt derzeit einen guten Förderrahmen. Nun sind alle lokalen Akteur*innen aus Tourismus, Wirtschaft und Politik gefordert, die bestehenden Angebote bei sich vor Ort gemeinsam zu entwickeln und auszubauen.“

Nachhaltige Anreise mit der Bahn – deutlicher Ausbaubedarf

Für die An- und Abreise nutzten viele Radreisende die Bahn. Die umweltfreundliche Alternative zum Auto wird immer beliebter, sowohl bei Reisen als auch bei Tagesausflügen: Rund ein Drittel der Tagesausflügler*innen nutzten für die Anreise die Bahn (29 Prozent im Vergleich zu 24 Prozent im Vorjahr), bei den Radreisenden waren es sogar 37 Prozent (33 Prozent im Vorjahr). Das Auto hat dagegen an Bedeutung verloren und liegt nur noch bei 35 Prozent (41 Prozent im Vorjahr).

Stephanie Meyer betont, welche Bedeutung gute Fahrradinfrastruktur bei der Bahn für den Radtourismus hat: „Radurlaub hat das Potential, die klimafreundlichste Urlaubsform zu werden. Dafür brauchen wir aber nicht nur interessante und hochwertige Angebote vor Ort, sondern eben auch gute Infrastruktur für die An- und Abreise mit dem Fahrrad. Neben mehr Fahrradstellplätzen im Regionalverkehr brauchen wir Bahnhöfe, die endlich fahrradfreundlich und barrierefrei gestaltet sind!“

Flexibilität und Camping zunehmend beliebter

Neun von zehn Radreisenden organisieren den Urlaub selbst und schätzen flexible und spontane Routenplanung und Unterkunftswahl. Campingplätze werden für Übernachtungen immer beliebter (29 Prozent, 20 Prozent im Vorjahr). Dazu stellt Stephanie Meyer fest: „Der ADFC bietet mit den Bett+Bike-Unterkünften eine gute Richtschnur für gute Übernachtungsmöglichkeiten, auch bei Campingplätzen. Es bedarf jedoch auch hier einer strukturierten Entwicklungsarbeit. Wer auf Flexibilität setzt, braucht auch eine gute Nahversorgung und gute Auffindbarkeit im Internet.“

Für Rückfragen:

Stephanie Meyer

Landesvorsitzende

ADFC Schleswig-Holstein e. V.
Herzog-Friedrich-Str. 65, 24103 Kiel
e-mail: stephanie.meyer@adfc-sh.de
Tel.:  04522 – 3257

Hintergrund zur ADFC-Radreiseanalyse

Die ADFC-Radreiseanalyse ist eine bundesweite repräsentative Online-Befragung zum fahrradtouristischen Markt in Deutschland. Sie findet seit 1999 jährlich statt, in diesem Jahr nahmen rund 12.500 Personen ab 18 Jahren teil. Als Radreise wird eine Reise definiert, die das Radfahren als eines der Hauptmotive hat und mindestens drei Übernachtungen umfasst. Alle Ergebnisse finden Sie im Webdossier zur Radreiseanalyse 2023 - www.adfc.de/artikel/radreiseanalyse

 


https://sh.adfc.de/artikel/adfc-radreiseanalyse-2023-radtourismus-waechst-auch-in-schleswig-holstein

Häufige Fragen von Alltagsfahrer*innen

  • Was macht der ADFC?

    Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) ist mit bundesweit mehr als 215.000 Mitgliedern, die größte Interessenvertretung der Radfahrerinnen und Radfahrer in Deutschland und weltweit. Politisch engagiert sich der ADFC auf regionaler, nationaler und internationaler Ebene für die konsequente Förderung des Radverkehrs. Er berät in allen Fragen rund ums Fahrrad: Recht, Technik, Tourismus.

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  • Was bringt mir eine ADFC-Mitgliedschaft?

    Radfahren muss sicherer und komfortabler werden. Wir nehmen dafür – auch Dank Ihrer Mitgliedschaft – nicht nur Einfluß auf Bundestagsabgeordnete, sondern setzen uns auf Landes- und Kommunalebene für die Interessen von Radfahrern ein. Für Sie hat die ADFC Mitgliedskarte aber nicht nur den Vorteil, dass wir uns für einen sicheren und komfortablen Radverkehr einsetzen: Sie können egal, wo Sie mit Ihrem Fahrrad unterwegs sind, deutschlandweit auf die AFDC-Pannenhilfe zählen. Außerdem erhalten Sie mit unserem zweimonatlich erscheinenden ADFC-Magazin Information rund um alles, was Sie als Radfahrer politisch, technisch und im Alltag bewegt. Zählen können ADFC-Mitglieder außerdem auf besonders vorteilhafte Sonderkonditionen, die wir mit Mietrad- und Carsharing-Anbietern sowie Versicherern und Ökostrom-Anbietern ausgehandelt haben. Sie sind noch kein Mitglied?

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  • Was muss ich beachten, um mein Fahrrad verkehrssicher zu machen?

    Wie ein Fahrrad verkehrstauglich auszustatten ist, legt die Straßenverkehrszulassungsordnung (StVZO) fest. Vorgesehen sind darin zwei voneinander unabhängige Bremsen, die einen sicheren Halt ermöglichen. Für Aufmerksamkeit sorgen Radler*innen mit einer helltönenden Klingel, während zwei rutschfeste und festverschraubte Pedale nicht nur für den richtigen Antrieb sorgen. Je zwei nach vorn und hinten wirkende, gelbe Rückstrahler an den Pedalen stellen nämlich darüber hinaus sicher, dass Sie auch bei eintretender Dämmerung gut gesehen werden können. Ein rotes Rücklicht erhöht zusätzlich die Sichtbarkeit nach hinten und ein weißer Frontscheinwerfer trägt dazu bei, dass Radfahrende die vor sich liegende Strecke gut erkennen. Reflektoren oder wahlweise Reflektorstreifen an den Speichen sind ebenfalls vorgeschrieben. Hinzu kommen ein weißer Reflektor vorne und ein roter Großrückstrahler hinten, die laut StVZO zwingend vorgeschrieben sind.

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  • Worauf sollte ich als Radfahrer achten?

    Menschen, die Rad fahren oder zu Fuß gehen, gehören zu den ungeschützten Verkehrsteilnehmern. Sie haben keine Knautschzone – deshalb ist es umso wichtiger, sich umsichtig im Straßenverkehr zu verhalten. Dazu gehört es, selbstbewusst als Radfahrender im Straßenverkehr aufzutreten, aber gleichzeitig defensiv zu agieren, stets vorausschauend zu fahren und mit Fehlern von anderen Verkehrsteilnehmern zu rechnen.Passen Sie Ihre Fahrweise der entsprechenden Situation an und verhalten Sie sich vorhersehbar, in dem Sie beispielsweise Ihr Abbiegen durch Handzeichen ankündigen. Halten Sie Abstand von Lkw, Lieferwagen und Kommunalfahrzeugen. Aus bestimmten Winkeln können Fahrer nicht erkennen, ob sich seitlich neben dem Lkw Radfahrende befinden. Das kann bei Abbiegemanövern zu schrecklichen Unfällen führen. Beachten Sie immer die für alle Verkehrsteilnehmer gültigen Regeln – und seien Sie nicht als Geisterfahrer auf Straßen und Radwegen unterwegs.

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  • Was ist der Unterschied zwischen Pedelecs und E-Bikes?

    Das Angebot an Elektrofahrrädern teilt sich in unterschiedliche Kategorien auf: Es gibt Pedelecs, schnelle Pedelecs und E-Bikes. Pedelecs sind Fahrräder, die durch einen Elektromotor bis 25 km/h unterstützt werden, wenn der Fahrer in die Pedale tritt. Bei Geschwindigkeiten über 25 km/h regelt der Motor runter. Das schnelle Pedelec unterstützt Fahrende beim Treten bis zu einer Geschwindigkeit von 45 km/h. Damit gilt das S-Pedelec als Kleinkraftrad und für die Benutzung sind ein Versicherungskennzeichen, eine Betriebserlaubnis und eine Fahrerlaubnis der Klasse AM sowie das Tragen eines Helms vorgeschrieben. Ein E-Bike hingegen ist ein Elektro-Mofa, das Radfahrende bis 25 km/h unterstützt, auch wenn diese nicht in die Pedale treten. Für E-Bikes gibt es keine Helmpflicht, aber Versicherungskennzeichen, Betriebserlaubnis und mindestens ein Mofa-Führerschein sind notwendig. E-Bikes spielen am Markt keine große Rolle. Dennoch wird der Begriff E-Bike oft benutzt, obwohl eigentlich Pedelecs gemeint sind – rein rechtlich gibt es große Unterschiede zwischen Pedelecs und E-Bikes.

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  • Gibt es vom ADFC empfohlene Radtouren für meine Reiseplanung?

    Wir können die Frage eindeutig bejahen, wobei wir Ihnen die Auswahl dennoch nicht leicht machen: Der ADFC-Radurlaubsplaner „Deutschland per Rad entdecken“ stellt Ihnen mehr als 165 ausgewählte Radrouten in Deutschland vor. Zusätzlich vergibt der ADFC Sterne für Radrouten. Ähnlich wie bei Hotels sind bis zu fünf Sterne für eine ausgezeichnete Qualität möglich. Durch die Sterne erkennen Sie auf einen Blick mit welcher Güte Sie bei den ADFC-Qualitätsradrouten rechnen können.

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